Schnupfen

Wer kennt es in den Wintermonaten nicht? Die Nase läuft und läuft und der Taschentuchverbrauch steigt in ungekannte Dimensionen.

Schnupfen ist wahrscheinlich eines der häufigsten Symptome, das die Medizin kennt. Ursache ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle eines oder mehrere der über 200 bekannten Schnupfenviren im Rahmen von Erkältungskrankheiten. An zweiter Stelle stehen Allergien, wobei der bekannteste Vertreter sicher der klassische Heuschnupfen (Pollinosis) ist, der allerdings naturgemäß eher im Frühjahr und Sommer auftritt.

Eine weitere Ursache sind chemische oder durch Staub bedingte Reizungen der Nasenschleimhäute, die vor allem einen beruflich exponierten Personenkreis betrifft.

Was kann ich bei Schnupfen tun?

Kurz gesagt: Gegen die Schnupfenviren selbst ist kein Kraut gewachsen. Aber natürlich kann man die Symptome behandeln.

Gegen den Erkältungsschnupfen ist oftmals die Anwendung gefäßverengender Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolin hilfreich. Sie helfen, die Schleimhaut abzuschwellen und so die Nasenatmung erleichtern. Dies hilft auch gegen den bei Schnupfen häufig zu trockenen Mund. Die Nasensprays sollten aber nur über einen kurzen Zeitraum verwendet werden, da sich die Nasenschleimhaut sehr schnell daran gewöhnt. Sie kann dann selbst im gesunden Zustand ständig anschwellen, was zu einer regelrechten Abhängigkeit führen kann.

Wer nicht gleich zu Medikamenten greifen will, kann es zunächst mit einer Wasserdampfinhalation versuchen, wahlweise mit Zusatz von Kamillenextrakten. Diese können aber bei empfindlichen Personen selbst schleimhautreizend wirken, so dass ihr Einsatz im Einzelfall abgewogen werden sollte.

Schnupfen klingt harmlos. Gibt es Komplikationen?

Eine harmlose, aber recht unangenehme Begleiterscheinung ist die Herabsetzung des Riech- und Geschmackssinns. Letzteres beruht auf der Tatsache, dass die Zunge als Geschmacksorgan lediglich die Grundrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter) wahrnehmen kann. Für alle Nuancen dazwischen sind Riechkölbchen an der Decke der Nasenhaupthöhle notwendig.
Häufig und nicht ganz ungefährlich ist, dass die durch Viren vorgeschädigte Nasenschleimhaut zusätzlich bakteriell übersiedelt wird Der Ausfluss aus der Nase ist dann meist nicht mehr wässrig, sondern zäher und nimmt eine gelbliche bis grünliche Farbe an.

Die Bakterien können von der Nasenhaupthöhle durch Verbindungsgänge in die Nebenhöhlen vordringen und dort zu einer eitrigen Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) führen. Dies äußert sich in mitunter recht starken Kopfschmerzen, die vor allem beim Vornüberbeugen zunehmen. Zudem kann das Gesicht an bestimmten Stellen stark druckempfindlich sein.
Eine eitrige Sinusitis sollte antibiotisch behandelt werden, sofern sie nicht innerhalb von drei Tagen von allein abheilt, um eine Ausbreitung der Infektion über die knöchernen Grenzen der Nebenhöhlen hinaus zu verhindern.

Gefürchtet, vor allem bei Kindern, ist eine Ausbreitung von Bakterien in das Mittelohr. Eine so hervorgerufene Mittelohrentzündung führt zu heftigen Ohrenschmerzen (die Kinder schreien unentwegt) und zu einer vorübergehenden Abnahme der Hörfähigkeit. Vom Mittelohr kann eine Entzündung auf den Warzenfortsatz (Mastoid) des knöchernen Schädels übergehen, was eine umgehende medikamentöse, manchmal sogar chirurgische Therapie erfordert.

Wann also zum Arzt?

Besteht der Schnupfen über einen Zeitraum von über zwei Wochen und/oder kommen oben genannte Symptome hinzu, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich.


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